Besitzen Sie eine oder mehrere Immobilien? Egal ob Eigennutzung oder Kapitalanlage, es ist unerlässlich, sich mit den Wohnansprüchen der Käufer oder Mieter der Zukunft auseinanderzusetzen. Denn eine Immobilie ist immer ein langfristiges Investment. Heute spricht Klaus-Peter Großmann von Großmann Immobilien-Consult über den wichtigsten Aspekt für die Zukunftsträchtigkeit Ihrer Immobilie und die Möglichkeit der Nutzung von staatlichen Zuschüssen.

Die Überlegung ist: Wie sieht der Mieter der Zukunft aus? Die Antwort wird klar, wenn man sich die demografischen Daten unseres Landes anschaut. 2030 wird über die Hälfte aller Deutschen älter als 48 Jahre sein, darunter unglaubliche 6,3 Millionen Ü80. Wohnen für Senioren wird dann zum vielleicht wichtigsten Thema, dem wir uns in den kommenden Jahren stellen müssen. Das bedeutet: Wenn Sie langfristig Ihr Objekt vermieten möchten oder Ihre selbstgenutzte Immobilie einen optimalen Wiederverkaufspreis erzielen soll, stehen Gedanken zum „altersgerechtes Wohnen“ mit an erster Stelle. Dabei handelt es sich (nicht nur, aber auch) um Barrierefreiheit. Auf die folgenden sechs Punkte kommt es dabei besonders an.

  1. Lage, Lage, Lage

Zugegeben: Handelt es sich um eine Bestandsimmobilie, haben Sie hier nicht viele Möglichkeiten. Sind Sie aber auf der Suche nach einem Anlageobjekt, ist es heute wichtiger als je zuvor, auf eine gute Anbindung und Infrastruktur zu achten. Idealerweise sollten Einkaufsmöglichkeiten und Ärzte fußläufig oder durch kurze Busfahrt erreichbar sein.

  1. Zuschnitt/Grundriss

Sind Sie Investor? Dann sollten Sie sich vermehrt nach kleineren Wohnungen umschauen. Nicht nur lässt sich hier ein besserer Quadratmeterpreis erzielen. Zusätzlich sind sie auch geeigneter für Senioren. Eine kleinere Wohnung mit Balkon statt Garten bedeutet weniger Pflegeaufwand. Und welches Rentnerpaar oder gar alleinstehende Person sucht schon unbedingt fünf Zimmer? Wichtig ist jedoch, dass die Wohnung gut geschnitten ist. Ein großzügiges, offenes Wohnzimmer kommt bei Rentnern wie Familien gleich gut an. Ein letzter wichtiger Punkt ist außerdem, dass die Türen immer nach außen aufgehen – gerade in kleinen Räumen wie dem Bad. Befindet sich eine Person in hilfloser Lage, kann so gefahrlos geholfen werden.

  1. Zugang zu Haus und Wohnung

Ein barrierefreier Zugang Ihrer Immobilie wird immer wichtiger. Das bedeutet: Im Mehrfamilienhaus sollte ein Aufzug vorhanden sein oder angebaut werden, Häuser sollten nicht erst über zu viele Stufen erreichbar sein. Eine Eingangsstufe kann gut mit einer Rampe überbrückt werden. Sind es mehr, muss eventuell der Vorgarten es hergeben, einer längeren Rampe Platz zu bieten. Optimal ist auch im Eingangsbereich eine Nische für Rollator, Rollstuhl – oder Kinderwagen. Eine kleinere Wohnung im dritten Stock ohne Aufzug aber könnte in zehn Jahren schon nur noch schwer zu vermieten sein.

  1. Besonderheiten im Bad

Gerade für ältere oder gehbehinderte Menschen treten im Badezimmer oft zuerst Probleme auf. Sie kommen nicht mehr in die Badewanne und es besteht die Gefahr, auf nassen Fliesen auszurutschen. Leicht kommt es dabei zu schlimmen Verletzungen. Viele Immobilienbesitzer wissen gar nicht, dass es auch Badewannen mit Türen gibt, die eine gefahrlose Nutzung bieten. Wenn also bei Ihrer Immobilie die nächste Badsanierung ansteht, sollten Sie darüber nachdenken. Denn es ergibt sich daraus keine Einschränkung für weitere Nutzer. Andernfalls hilft nur ein Hebesitz für die Badewanne. Ebenerdige Duschen gehören zudem heute schon fast zum Standard und sind auch sehr praktisch für Ältere. Sie sollten dann aber größer sein als eine normale Dusche und mit einem Sitz ausgestattet. Richtmaß sind 120 mal 120 cm, für Rollstuhlfahrer sogar jeweils noch 30 cm mehr. Beim WC sind eine Sitzhöhe von 46 bis 48 cm sowie ausreichend Bewegungsfreiheit daneben optimal. Das Waschbecken sollte unterfahrbar sein. Ein wichtiges Thema sind zudem rutschhemmende Fliesen, gerne in kleineren Formaten, sodass die Fugen zusätzlich stabilisieren. Auf diese Weise kann ein durchaus schickes, modernes Bad gestaltet werden, das gleichzeitig altersgerecht ist.

  1. Sicherheit

Klaus-Peter Großmann, der in seinem Berufsalltag sehr viel Kontakt zu älteren Menschen hat, berichtet zudem, dass für diese „Sicherheit“ ein sehr großes Anliegen ist. Dazu zählen einbruchshemmende Türen und Fenster, aber auch Maßnahmen gegen ungewünschte Besucher. Ein ganz wichtiger Punkt ist schon ein schlichter Türspion. In einem Mehrfamilienhaus ist es auch sehr gut, zwei unterschiedliche Klingeltöne zu haben: einen für die Haustür und einen für die Wohnungseingangstür. Des Weiteren bietet sich eine Gegensprechanlage mit Video an, so dass unerwünschte Besucher erst gar nicht das Haus betreten können.

  1. Förderungen

Die gute Nachricht: Wenn Sie Ihre Immobilie altersgerecht umbauen möchten, stehen Sie nicht alleine da. Gerne informiert Klaus-Peter Großmann seine Kunden über die zahlreichen Fördermöglichkeiten, Steuervorteile und Zuschüsse. Dazu gehört unter anderem die KfW-Förderung für barrierefreien Umbau oder Einbruchsschutz, die bei der KfW ganz einfach online beantragt werden kann. Des Weiteren können Sie als Vermieter wie gewohnt Ihren Sanierungseinsatz steuerlich abschreiben: 2 bis 2,5 % pro Jahr sind hier möglich. Sind Sie vielleicht selbst betroffen? Dann unterstützt unter Umständen auch die Pflegekasse Maßnahmen zur Barrierefreiheit mit bis zu 4000 Euro. Dazu wenden Sie sich am besten an Ihre Kasse.

Sie sehen also, ganz egal ob eigene oder vermietete Immobilie: Immer, wenn es etwas zu Sanieren gibt, sollten Sie Ihre Möglichkeiten ausloten, um barrierefrei zu bauen und dabei noch von Förderungen zu profitieren.

Wenn Sie mehr zum Thema „altersgerechtes Wohnen“ wissen möchten, freut sich Klaus-Peter Großmann auf Ihren Anruf!