Wirtschaft
Kleine Betriebe suchen Hallen in Oberhausen
04.11.2015 | 06:00 Uhr
Grundstücksbörse Ruhr stellt neuen Mietspiegel für Gewerbeimmobilien vor. Die Preise bleiben stabil. Probleme weiterhin auf der Marktstraße.
Müssen angesichts der vielen Flüchtlinge in Oberhausen (aktuelle sind es 2514) neue Wohnhäuser gebaut werden? „Wir haben eigentlich genügend Wohnungen im Bestand“, sagt Andreas Völker. Leerstände (etwa 5000) müssten also reaktiviert werden. Völker ist Oberhausener Makler und Mitglied des Vereins Grundstücksbörse Ruhr, der kürzlich seinen Mietspiegel für gewerbliche Räume vorstellte.
„In Oberhausen suchen viele kleinere Unternehmen eine Halle, oftmals aber vergeblich“, weiß Völker. Das Problem: „Für die neue gewerbliche Nutzung gibt es keine Genehmigung. Bei Garten- und Landschaftsbaubetrieben mit fünf Mitarbeitern und mehr haben wir ein anderes Problem. Die suchen geeignete Grundstücke.“ Bei den Mietpreisen hat sich gegenüber dem vergangenen Jahr so gut wie nichts verändert: Für top-ausgestattete Hallen mit guter Verkehrsanbindung werden bis zu 4,50 Euro pro Quadratmeter Mietzins im Monat bezahlt. Ältere Hallen sind kaum gefragt, auch wenn sie bereits für 2,50 Euro pro Quadratmeter angeboten werden.
Keine Genehmigung
Bei den Ladenlokalen in 1a-Lagen (Bereiche der Markt- und Bahnhofstraße) betragen die Mieten je nach Größe zwischen 7,50 und 30 Euro pro Quadratmeter im Monat. Dies sei nicht zu teuer, betonen die Mitglieder der Grundstücksbörse. Dass es beispielsweise an der Markstraße Leerstände gebe, liege nicht an überzogenen Mietvorstellungen der Immobilieneigentümer. „Es finden sich einfach keine Interessenten, trotz bester Lage.“ Das Centro und das kürzlich modernisierte und erweiterte Bero-Einkaufszentrum setzten die anderen Einkaufsstraßen unter erheblichen Druck. Der Flächenüberschuss wirke sich direkt auf die Mieten und somit auch auf den Wert eines Gewerbeobjekts aus. Ein Hoffnungsschimmer sei immerhin der geplante Bau des neuen, hochmodernen Bürogebäudes am Altmarkt. „Das wird die Lage an der unteren Marktstraße hoffentlich stabilisieren.“
Ein Überangebot machen die Makler bei Eigentumswohnungen aus. Lediglich für solche, die besondere Vorzüge haben, beispielsweise Sonnenterrasse oder Garten, fänden sich schnell Käufer. gefragt seien auch barrierefreie und alten-gerechte Wohnungen. Bevorzugte Wohngegend bei Eigentumswohnungen sowie Einfamilienhäusern sei zwar weiterhin der Oberhausener Norden, doch seien auch Neubaugebiete im Süden wie etwa am Rechenacker attraktiv.